SchülerInnen des GK MSS 12 stellten Objekte vor - Wider der Diskriminierung von Menschen
Demokratiebildung ist fester Bestandteil des schulischen Lehrplans. Wie kreativ das Thema behandelt werden kann, zeigte jetzt eine Ausstellung im Johannes-Gymnasium. „Wie lassen sich einzelne Artikel des Grundgesetzes in Architektur umsetzen?“ lautete die Fragestellung im Grundkurs Bildende Kunst schon im vergangenen Schuljahr. Die entstandenen Objekte, alle im Maßstab 1:100, stellten die Mädchen und Jungen im Rahmen einer Vernissage der interessierten Öffentlichkeit vor, teilt die Schule mit.
„Ich habe mich für Artikel 3 des Grundgesetzes entschieden. Ich finde es ganz fürchterlich, wenn Menschen diskriminiert werden, weil sie beispielsweise aus einem anderen Land kommen, behindert sind, einen anderen Glauben haben oder weil sie Frauen sind“, erläutert Lukas. Er hat ein rundes barrierefreies Gebäude entworfen, 37 Meter im Durchmesser, dessen eine Hälfte ein einziger großer Raum mit einer raumhohen Fensterfront ist. Vor der Tür gibt es einen überdachten Bereich, der zum Aufenthalt und Austausch einlädt. Innen sind Beratungs- und Personalräume und ein Bereich für die Kinderbetreuung geplant. „Nach der Auseinandersetzung mit dem Grundgesetz haben wir Skizzen entworfen und uns dann an die Umsetzung mit Pappe und Holzstäbchen gemacht“, erklärt der Schüler weiter.
Glaubensfreiheit, Redefreiheit, die Freiheit der Kunst – die künftigen Abiturienten haben sich viele Gedanken um das Thema „Gerechtigkeit“ gemacht, die sie bei der Präsentation ihrer Bauwerke dem Publikum gern erläuterten. Ebenso konnten bei der Vernissage Arbeiten zum Thema „Sozialer Frieden“ in Augenschein genommen werden. „In Zusammenarbeit mit dem Klinikum Mittelrhein habe ich die Daten für 19 Stationen ermittelt, wie viele Mitarbeiter pro Station jeweils dort arbeiten und wie viele davon einen Migrationshintergrund haben“, erläutert Initiatorin und Kunstlehrerin Isabel Stahnecker. Jeder Schüler hat sich dann eine dieser Stationen ausgesucht und auf Leinwand mit Acrylfarben eine Krankenhaussituation gemalt. Nachdem die Gymnasiasten einen Einblick in die Stationen und die dort arbeitenden Menschen gewonnen hatten, haben sie die Mitarbeiter als Piktogramme aufgeklebt und diejenigen Menschen übermalt, die einen Migrationshintergrund haben. Dem Betrachtenden fallen die Vielzahl der übermalten Mitarbeiter auf: Ohne Mitbürger mit Migrationshintergrund sind unsere Krankenhäuser, genau wie Senioreneinrichtungen, nicht funktionsfähig. Die Worte von Schüler Lukas hallen nach: „Diskriminierung ist fürchterlich, ein Mensch ist ein Mensch, egal wo er herkommt, wie er aussieht, welche Sprache er spricht, zu welchem Gott er betet.“
„Diskriminierung ist fürchterlich, ein Mensch ist ein Mensch, egal wo er herkommt, wie er aussieht, welche Sprache er spricht, zu welchem Gott er betet.“ (Lukas Plura, MSS 12)

