Suchtprävention am Johannes-Gymnasium in Zusammenarbeit mit der Caritas-Beratungsstelle Koblenz
Es ist Dienstagmorgen, für die achte Klasse beginnt am Lahnsteiner Johannes-Gymnasium die zweite Stunde. Auf dem Stundenplan steht kein Mathe oder Erdkunde, sondern Suchtprävention. Klaudia Follmann-Muth und Sandra Wichter vom Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe des Caritasverbandes Koblenz e.V. sind für drei Stunden in der Klasse, um mit den Schülern das Thema „Sucht“ zu bearbeiten. „Viele Schüler wissen wenig über die Gefahren des Konsums von Alkohol oder Drogen sowie die möglichen Hilfesysteme. Wir möchten mit unserer Präventionsarbeit die Jugendlichen informieren und sensibilisieren“, so Sozialpädagogin Klaudia Follmann-Muth. „Unser Ziel ist, soziale und persönliche Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu fördern, um sie für schwierige Lebenssituationen und ein Leben ohne Abhängigkeiten zu stärken.“
Wann
fängt Sucht an? Wovon kann man eigentlich alles süchtig werden? Wie kann ich
betroffenen Menschen helfen? Die Schüler sind am Thema interessiert, stellen
viele Fragen und diskutieren lebhaft in der Gruppe. Es herrscht eine offene
Atmosphäre, in der persönliche Meinungen und Erfahrungen geäußert werden. Alkohol,
Drogen oder Internet – die Sucht hat viele Gesichter und kann ein ganzes Leben
auf den Kopf stellen.
Beim
gemeinsamen Zusammenstellen
einer „Suchtstraße“ teilen die Schüler die verschiedenen Stoffe und Süchte nach
ihrer Gefährlichkeit ein. Alkohol, Cannabis, LSD, Speed oder Spice: Die
Experten der Suchtberatung erklären, was sich beim Konsum im Körper abspielt,
welche Schäden drohen.
„Grundstein für eine erfolgreiche Präventionsarbeit ist der persönliche Kontakt mit den Schülern“, so Caritas-Mitarbeiterin Sandra Wichter. „Es ist wichtig, das Vertrauen der Jugendlichen zu gewinnen." Es ist selbstverständlich, dass jedes Gespräch, ob in der Klasse, auf dem Schulhof oder im Büro, absolut vertraulich behandelt wird.
Ansprechpartner am Johannes-Gymnasium: Herr Johannes Bida
Intervention und Strafrecht
Auch an unserer Schule werden wir in unterschiedlichen Kontexten mit der Frage nach dem Drogenmissbrauch von Schülerinnen und Schülern konfrontiert. Dies bezieht sich zum einen auf den Bereich der legalen Suchtmittel (Alkoholmissbrauch), aber auch auf den Bereich der illegalen Suchtmittel (Haschisch, synthetische Drogen). Dabei gilt es, Konsum und Handel von illegalen Suchtmitteln rechtlich streng voneinander zu unterscheiden.
Wenn Schüler/innen wahrnehmen, dass ein/e Mitschüler/in illegale Suchtmittel konsumiert, dann sollten sie sich an den Beratungslehrer der Schule, Herrn Bida, oder an das Schulpastoralteam (Frau Jung, Frau Wittenbruch-Overings, Pater Karbach, Pfarrer Sprenger) wenden. Diese werden die Informationen vertraulich behandeln und nicht an die Schulleitung weitergeben, sondern das Gespräch mit dem/r betroffenen Schüler/in suchen. Ziel dieses Gespräches wird es sein, den/die Schüler/in den Weg zur Suchtberatung der Caritas in Koblenz (Adresse siehe unten) anzubahnen.
Demgegenüber ist der Handel mit illegalen Suchtmitteln eine Straftat, die nach § 29 a Abs. 1 Nr. 1 Betäubungsmittelgesetz von der Polizei strafrechtlich verfolgt werden muss. Unter Handel versteht man die bloße Weitergabe von illegalen Suchtmitteln, d.h. der Straftatbestand liegt bereits vor, wenn z.B. ein/e Schüler/in einem/r Mitschüler/in ein illegales Suchtmittel anbietet, ohne dass damit ein geschäftlicher Austausch (Bezahlung) verbunden wäre. Wenn ein/e Schüler/in in diesem Sinne auf oder vor dem Schulgelände mit illegalen Suchtmitteln handelt, zieht dies nicht nur strafrechtliche Konsequenzen nach sich, sondern auch Ordnungsmaßnahmen der Schule, die bis zum Schulausschluss gehen können.
Weitere Informationen:
Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe,
Klaudia Follmann-Muth,
Rizzastraße 14, 56068 Koblenz,
Telefon: 0261 667570,
E-Mail: zas@caritas-koblenz.de