2012 wurden wir in das bundesweite Netzwerk der MINT-EC-Schulen aufgenommen. MINT-EC ist eine Initiative der deutschen Wirtschaft zur Unterstützung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses. Alle drei Jahre muss eine Schule sich wiederzertifizieren. Dabei werden hohe Anforderungen an das MINT-Profil der zertifizierten Schulen angelegt. 

Das MINT-Konzept des Johannes-Gymnasiums ist sehr vielfältig. So haben wir eine sehr ausgeprägte Wettbewerbskultur, in der immer wieder Schüler/innen unserer Schule ausgezeichnete Beiträge liefern. Hier ist allen voran unsere erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb Jugend forscht/Schüler experimentieren (JF/SE) zu nennen. In den letzten 5 Jahren waren wir viermal (2018, 2019, 2021 und 2023) mit mehrfachen Landessiegen und erfolgreichen Teilnahmen am Bundesfinale Jugend forscht die erfolgreichste Schule in Rheinland – Pfalz. Besonders hervorzuheben war der Erfolg unseres Geschwisterpaares Klara und Ferdinand Krämer mit ihrem 2. Platz in der Kategorie Mathematik/Informatik beim Bundesfinale 2019 und ihrer erfolgreichen Teilnahme am Super-Sciene Highschool Student Fair in Japan. Nicht weniger erfolgreich waren dann die Geschwister Felix und Florian Heim mit ihrem 4. Platz beim Bundesfinale 2021 in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften mit ihrem Schottergarten-Projekt, das auch in der umweltpolitischen Debatte nachhaltig gewirkt hat (u.a. errangen die beiden einen Sonderpreis – zweithöchste Kategorie -mit ihrer Arbeit auf dem Bundesumweltwettbewerb 2021). Im aktuellen Wettbewerb 2023 durften wir uns über 6 Regionalsiege in den 6 verschiedenen Sparten von JF freuen und über zwei Landessieger, die beim Bundesfinale Jf teilnehmen.

(Bendikt Eberle, Landessieger Kategorie Technik, mit seinem treppenstufensteigenden Staubsaugerroboter, 2023)

Herangeführt werden unsere Schüler*innen an JF/SE in der 6. Klasse durch eine Zusatzstunde im Fach „Naturwissenschaftliches Arbeiten“, in dem die Lerngruppen geteilt werden und dann die Wettbewerbsteilnahme an SE in dieser Zusatzstunde zielorientiert in Gruppenarbeit umgesetzt wird. In der 9. und 10. Klasse werden dann interessierte Schüler*innen im Wahlfach „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ an den Wettbewerb Jugend forscht herangeführt, in dem u.a. die notwendigen informationstechnischen Fertigkeiten gestärkt werden. Hier findet bereits eine starke Vernetzung zur Robotik-AG und der Astronomie-AG statt, so dass motivierte Schüler*innen in diese AG´s dann mit konkreten Vorstellungen für eine JF-Arbeit, eine Facharbeit oder BLL (besondere Lernleistung) an ihrem Projekt weiterarbeiten. Das Wahlfach wird stets von zwei Fachkollegen*innen aus unterschiedlichen Fächern im Teamteaching unterrichtet. Für naturwissenschaftlich interessierte Schüler*innen der Klassenstufen 9 und 10 bieten wir jedes Jahr ein MINT-Praktikum am Deutschen Museum in München an. In der Oberstufe haben wir die Regel, dass sehr gute Facharbeiten und BLL`s automatisch bei JF angemeldet werden und die Präsentation auf der Regionalrunde mit zur sehr guten Bewertung der Arbeit gehört. Unsere Astronomie-AG unter Leitung unseres MINT-Beauftragten Herrn Fisseni hat sich zu einem Inkubator für erfolgreiche Jugend-forscht-Arbeiten entwickelt. Als Modellschule für ökologische Erziehung liegt uns insbesondere die Verbindung zwischen Naturwissenschaften und Ökologie sehr am Herzen. Ein besonderes Projekt ist dabei u.a. die „Aktion Bien“, bei der wir als Bienenkompetenzzentrum im nördlichen Rheinland-Pfalz eine Leuchtturmfunktion besitzen. Im Rahmen unserer Imker-AG beraten wir interessierte Schulen und Bienenfreunde über Bienenanschaffung und Unterrichtsgestaltung mit Bienen. Die AG arbeitet unter Leitung von Herrn Dr. Groenert seit 2019 mit der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. Dr. Menzel) zu wissenschaftlichen Untersuchungen der Bienen-Kommunikation über elektrostatische Felder zusammen. Darüber hinaus ist die Errichtung der schuleigenen Aquaponik-Anlage in unserem Schulgarten zu nennen, die bereits mehrfach mit preisgekrönten Jugend-forscht-Arbeiten von Schüler*innen wissenschaftlich untersucht wurde. Ein weiterer Schwerpunkt ist unser Wettbewerbskonzept im Fach Mathematik, das auf der Teilnahme der jüngsten Schüler*innen beim Känguru-Wettbewerb und der Mathematik-Olympiade aufbaut. In einer Mathe-AG erfolgt dann die Vorbereitung auf die Runden des Landeswettbewerbs Mathematik bis hin zur erfolgreichen Teilnahme am Bundeswettbewerb. Parallel hierzu läuft die Teilnahme an den verschiedenen Runden der Mathematik-Olympiade in allen Klassenstufen. Den mathematischen Nachwuchs fördern wir neben der regen Teilnahme an den Wettbewerben auch mit eigenen Veranstaltungen. Hierzu gehörte in der Vor-Corona-Zeit ein Mathematik-Workshop, den wir in Kooperation mit der Jacobs-Universität in Bremen für mathematisch-interessierte Oberstufenschüler angeboten haben. In diesem Schuljahr durften interessierte Oberstufenschüler*innen an einem finanzmathematischen Workshop in Kooperation mit der Firma J8 Capital Management LLP teilnehmen. Weiterhin sind wir in den vergangenen drei Jahren als erfolgreichste Schule beim Landeswettbewerb Physik prämiert worden. Ebenso sind besondere Erfolge bei den Wettbewerben Mathe im Advent und Physik im Advent zu verzeichnen. Im Fach Chemie führen wir seit vielen Jahren zusammen mit dem Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz in den Sommerferien ein Chemiepraktikum an der Universität Koblenz durch. Wir pflegen Kooperationen mit verschiedenen Unternehmen aus der Region (BOMAG AG, Chamäleon AG, Sustaplast Chemie, Vivasolar) im Rahmen der Berufsorientierung und sind Campusschule der Universität Koblenz. Für die erfolgreiche Teilnahme an Jugend forscht ist natürlich eine sehr gute informationstechnische Bildung wichtig. Wir bieten in der Oberstufe Grundkurse Informatik an, an denen rund ein Drittel jedes Jahrgangs teilnehmen. Wir haben zwei junge, grundständig ausgebildete Informatiklehrkräfte, die einen zeitgemäßen Informatikunterricht umsetzen. In den letzten Jahren hat sich durch die Fertigstellung unserer schuleigenen Sternwarte auf dem Hohen List in der Eifel ein Forschungsschwerpunkt ergeben. Diese Sternwarte soll Zentrum eines regionalen Clusters Astronomie im nördlichen Rheinland-Pfalz, südlichen NRW werden. Gemeinsam mit der Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel, der Universität Koblenz und der Hochschule Koblenz sollen die am Hohen List vorhandenen astronomischen Instrumente für Schüler*innen-Projekte, wissenschaftliche Forschungsarbeiten, den evtl. Aufbau eines MINT-EC-Clusters Astronomie, Jugend forscht-Projekte und die astronomische Bildung im Besonderen genutzt werden. Dazu erarbeiten aktuell Schüler/innen, Student/innen und Kolleg/innen gemeinsam ein Konzept einer digitalen Sternwarte, die remote betrieben und dann von verschiedenen Schulen genutzt werden kann. Unsere Schule wird die Sternwarte dann betreiben und sich für den Betrieb verantwortlich zeichnen.

(Rudolf Loch, 10.04.2023)







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