Laut dem Hochschulgesetz vom 01.09.2003 (§ 67 Abs. 4) können Schüler, die nach dem einvernehmlichen Urteil von Schule und Hochschule „besondere Begabungen aufweisen“ die Möglichkeit eines Frühstudiums nutzen. Sie können dann an Lehrveranstaltungen und Prüfungen teilnehmen. Die dabei erworbenen Leistungsnachweise müssen von anderen Universitäten deutschlandweit anerkannt werden. Das Frühstudium wird nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet, sehr wohl besteht aber dadurch die Möglichkeit das reguläre Studium zu verkürzen.

Die Universität Koblenz bietet besonders interessierten Lernenden die Möglichkeit zum Frühstudium. Möglich ist dies in den Bereichen Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften. Bei Interesse können auf Anfrage auch Veranstaltungen aus den Fachbereichen Bildungswissenschaften, Philologie und Kulturwissenschaften belegt werden.

Ausgehend von der Annahme, dass die Faktoren Begabung und Leistung zu einer Befähigung des Frühstudiums führen und die Selbstorganisation des Kandidaten eine weitere wesentliche Voraussetzung ist, wurden keine Intelligenztests gefordert oder berücksichtigt. Ziel soll es sein, besonders motivierenden Lernenden ein Lernumfeld zu bieten, in dem sie ihre Potenziale ausschöpfen und ihre Interessen vertiefen können.

Die Empfehlung für das Frühstudium erhalten Schüler und Schülerinnen, die auf Grund ihrer schulischen Leistungen und Gesprächen mit Klassenlehrern, Stammkursleitern, Fachlehrern und Eltern dazu geeignet scheinen.

Die Schule wie auch der Kandidat braucht - falls der Lernende nicht volljährig ist - die Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten für das Frühstudium. Gegebenenfalls werden an dieser Stelle weitere Beratungsgespräche zwischen den eingebundenen Beteiligten geführt.

Der Schulleiter trifft letztendlich die Entscheidung über die Eignung des Lernenden für diese Maßnahme. Falls die schulischen Leistungen durch das Frühstudium zu stark beeinträchtigt werden, kann er das Einverständnis widerrufen.

Internetquellen


Bericht von Till-Überrück-Fries (10b, Frühstudium Mathematik im Schuljahr 2009/2010):

Schüler-Sein heißt Vorbereitung. Vorbereitung für ein lebenlanges Ansammeln und Hinzugewinnen von Wissen und Erfahrung. In der fast noch familiären Schulumgebung kann sich jeder Schüler sein eigenes Fundament legen. Er erhält mit dem Erwerb des Abiturs die Allgemeine Hochschulreife und kann damit beginnen, die ersten Wände auf sein Fundament zu stellen.

An all diejenigen, die die Austrocknung des Fundaments gar nicht erwarten können, richtet sich das Projekt „Schüler an die Uni“. Es wurde von Frau Dr. Endepohl an der Universität Koblenz ins Leben gerufen und die Teilnahme steht grundsätzlich jedem interessierten und leistungsstarken Schüler offen. Dennoch werden das Einverständnis von Eltern, Schule und des entsprechenden Fachlehrers, sowie stabile schulische Leistungen vorausgesetzt.

Das Projekt ermöglicht es Schülern den angebotenen Veranstaltungen der Hochschule regulär teilzunehmen und in diesen faktisch als Student behandelt zu werden. In vielen Veranstaltungen ist es auch möglich am Ende eines Semesters die zugehörigen Leistungsnachweise zu erwerben. Die Vorteile des Projekts wirken sich somit in vielen Bereichen aus: In der Gelegenheit das Arbeiten und Lernen an einer Hochschule kennenzulernen, in der Chance ohne Nachteile in verschiedene Studiengänge hineinzuschnuppern und mit jedem erworbenen Leistungsnachweis in einer späteren Studienzeitverkürzung für den entsprechenden Studiengang.

Für die teilnehmenden Schüler tritt jedoch meistens das Problem auf, dass sich Schul- und Hochschulalltag zeitlich überschneiden, so dass das Nacharbeiten des verpassten Unterrichtsstoffes verpflichtend ist.

Till Überrück-Fries

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