Seit 2009 bietet das Johannes-Gymnasium in Kooperation mit dem Bischöflichen Cusanus-Gymnasium ein dreitägiges, fächerübergreifendes Projekt an, in dem die Abiturienten/innen die Möglichkeit geboten wird, intensiv und akademisch eine philosophisch-theologische Thematik zu erörtern, die verschiedene Fachaspekte beinhaltet.

Experten aus dem universitären Bereich gehören mit typischen Lehrangeboten (Vorlesung, Seminar) zum Portfolio dieser Veranstaltung ebenso wie Workshops der begleitenden Lehrkräfte und kulturelle Angebote. Veranstaltungsort ist das Bildungshaus Marienau in Vallendar.

Hinter diesem Projekt steht das Bildungsverständnis kirchlicher Schulen, die nach ihrem Selbstverständnis den Schülerinnen und Schülern nicht nur partikulares Wissen der Einzelwissenschaften vermitteln wollen, sondern die Einsicht in die Sinnstrukturen der Wirklichkeit als Ganzes. Daher ist Fachunterricht an einer kirchlichen Schule stets auch fächerverbindender Unterricht.

Dieser Auftrag erscheint heute umso gewichtiger, da ja gerade die Pluralität von Wertsystemen und gesellschaftlichen Orientierungen die (Post-)Moderne auszeichnet. Dabei verzichtet diese bewusst auf die Frage nach der Wahrheit und nach letztgültigen Werten im Sinne des „anything goes“.

Demnach sind kirchliche Schulen dann identitätsstiftend, wenn es ihnen gelingt, die Sinnstrukturen der Wirklichkeit Schülerinnen und Schülern zu erschließen. Bildung heißt dann eben auch im Sinne des Nikolaus von Kues zu wissen, was man nicht weiß. Cusanus spricht hier vom intellectus, der Vernunft bzw. der Einsicht, die in der inneren Verbindung zwischen Wissen und Glauben aufscheint.

Ohne diese innere Verbindung des Wissens zu Glaube und Moral zerinnt für Cusanus die menschliche Erkenntnis in lauter Einzelwahrheiten, denen jeder sinnstiftende Zusammenhang fehlt.


Unsere bisherigen Akademietage:

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